Auftritt im Stadttheater

Foto: Heiko Sandelmann
Zum Vergrößern ins Bild klicken.
Foto: Heiko Sandelmann



Der Bettelstudent
Wir auf der großen Bühne!

Anmeldung, Casting, Proben und das Kribbeln im Bauch vor Aufregung. So erging es uns.

Angefangen hat alles mit einer zufälligen E-Mail von der Statisterie des Stadttheaters Bremerhaven an den TV Loxstedt, speziell an unsere Einradgruppe unter der Leitung von Gerlind Baum, welche akrobatische Statisten suchten für ihr neues Theaterstück „Der Bettelstudent“ im Großen Haus. Nachdem wir unsere Bewerbungen abgeschickt hatten, ging es ein paar Wochen später zum Casting. 15 Anwärter auf sechs Plätze und wir mitten drinnen, zwischen Profis und Anfänger, wie wir es sind. Nach den Aufgaben wie: „Stellt euch vor euer Idol steht drei Meter vor euch und himmelt ihn an“ oder „Stell dir vor du hast dich eine Woche lang nicht mehr gewaschen“ ging es zu der Entscheidung der Jury. Wir waren mehr als nur aufgeregt und so erging es unserer Trainerin Gerlind Baum, der wir dieses Casting durch jahrelanges Einradtraining überhaupt zu verdanken haben, auch. Schlussendlich, unter dauerhaftem Herzklopfen und Kribbeln, wurden wir drei ausgesucht für geplante 12 Aufführungen. Nach der Entscheidung ging es für uns direkt zur Schneiderin, wo unsere Größen für die Kostüme gemessen worden sind. Für uns war das Alles neu. Ein paar Tage später fanden schon die ersten Proben statt, anfangs nur unter den Statisten und später auch mit den Hauptdarstellern und dem Chor sowie dem Orchester. Die Proben waren abends und vormittags, welches allerdings für uns nicht funktionierte, da wir alle noch zur Schule gingen, dennoch hatten wir auch bis zu vier Proben in der Woche, welche teils bis zu 3,5 Stunden gingen. Aber das störte uns keineswegs, denn wir wurden von allen liebevoll und mit offenen Armen aufgenommen, wodurch uns auch Tipps etc. gegeben worden sind. Die Proben gingen über ca. 1 ½ Monate, weshalb die erste Hauptprobe und Generalprobe auch schnell näher rückten. Es ging für uns das erste Mal in die Maske; 30 Minuten Schminken und Haare machen für insgesamt 20 Minuten Auftritt waren unbezahlbar. Zudem hatten wir zwei unterschiedliche Kostüme für die Jahrmarkts-Artisten und dem Dienstmädchen.

Am 1.2.2020 war unsere Premiere vor ca. 700 Zuschauern. Wir waren aufgeregt, aber das legte sich schnell, als der Vorhang aufging und wir mitten auf der Bühne mit unserem Einrad fuhren und der Gesang im Hintergrund zu hören war. Das „Ahhh“ und „Ohhh“ sowie das Klatschen des Publikums erfüllte uns mit Glück und Freude, wodurch uns das Lächeln nicht schwerfiel und es alles wie im Schnellflug verging. Zudem lernten wir mühsam das Laufen auf Bällen, dieses war ein Teil unserer Aufgabe. Dennoch war nicht nur unser Auftritt das Schöne am Theater, sondern vielmehr das Leben hinter der Bühne. Dort lachten und tanzten wir mit unseren Kollegen und ab und zu sangen wir leise den Text der Hauptdarsteller mit.

Leider traf uns dann auch das Corona-Virus, weshalb unser Stück abgesagt worden ist und wir nun auf neue Casting Einladungen hoffen, da wir das Gefühl auf der Bühne und das Miteinander schon sehr vermissen.

Hanna, Insa, Fenja

Foto: Heiko Sandelmann